Hausandacht zum Sonntag „Kantate“, am 15. Mai 2022.

Evangelische Kirchengemeinde Waldau – mit Grüßen von Pfarrer Oliver Uth

Am Sonntagmorgen läuten um 10.00 Uhr die Glocken in Waldau und in der Stadt. Und das im ökumenischem Vielklang. Sie laden ein zur Besinnung – aber auch zum Zusammenkommen. Wer das (noch nicht) möchte, der möge diese Hausandacht als einen Gruß verstehen, mit dem ich und wir einen gesegneten Sonntag wünschen!

Wer in die Kirche kommen mag, der/die darf sich freuen an einem fröhlichen Gottesdienst mit Taufe eines kleinen Jungen.

 

Für Zuhause diese Andacht:

 

„Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.“

Lied: Geh aus, mein Herz und suche Freud (Ev.Gesangbuch, Nr. 503,1)

Geh aus, mein Herz, und suche Freud  in dieser lieben Sommerzeit an deines Gottes Gaben; schau an der schönen Gärten Zier und siehe, wie sie mir und dir  sich ausgeschmücket haben, sich ausgeschmücket haben.

aus Psalm 98 und 103

Singet dem Herrn ein neues Lied; denn er tut Wunder

Jauchzet dem Herrn, alle Welt, singet rühmet und lobet! Der Herr läßt sein Heil kundwerden; vor den Völkern macht er seine Gerechtigkeit offenbar. Er gedenkt an seine Gnade und Treue… alle Welt Enden sehen das Heil unseres Gottes.

Lobet den Herrn mit Harfen…

Mit Trompeten und Posaunen jauchzet vor dem Herrn, dem König. So lobe den Herrn meine Seele,  und vergiß nicht, was er dir Gutes getan hat.

Lied: Geh aus, mein Herz und suche Freud (Ev.Gesangbuch, Nr. 503,2)

Die Bäume stehen voller Laub, 

das Erdreich decket seinen Staub mit einem grünen Kleide;  Narzissus und die Tulipan, die ziehen sich viel schöner an 

                als Salomonis Seide, als Salomonis Seide.                                                  

Gebet 

Barmherziger Gott, wir danken dir für deine Freundlichkeit. Wir freuen uns an diesem Tag,   am Singen und Beten – und wünschten uns, dass es bald ohne schwere Gedanken sondern froh und in unbeschwerter Gemeinschaft geht.  Du kennst die Last, die wir mit uns herumtragen, die Sorgen, die auf den Herzen liegen,

das Erschrecken über Krieg, und Not der Welt und deren Zukunft

Erinnere und uns an all das Gute, das wir haben mit dem du uns versorgst und das du für uns willst. Dennoch und immer wieder neu. 

Immer wo wir das erfahren danken wir dir.

Und wo wir das vermissen, in Leid und Trauer, da suchen wir deine Barmherzigkeit, deinen Trost und deine Kraft. Sei und bleibe bei uns,  das bitten wir dich im Namen Jesu, durch den du Leben gibst und erhältst.

Amen

Lesung: aus dem Brief an die Kolosser, Kapitel 3, Verse 16-17

Lasst die Botschaft von Christus ihren ganzen Reichtum bei euch entfalten. Unterweist und ermahnt euch gegenseitig mit aller Weisheit und dankt Gott von ganzem Herzen mit Psalmen, Lobgesängen und Liedern, die euch Gottes Geist schenkt. 

Ihr habt doch Gottes Gnade erfahren! 

All euer Tun – euer Reden wie euer Handeln – soll zeigen, dass Jesus euer Herr ist. Weil ihr mit ihm verbunden seid, könnt ihr Gott, dem Vater, für alles danken.

Lied: Geh aus, mein Herz und suche Freud (Ev.Gesangbuch, Nr. 503,8)

Ich selber kann und mag nicht ruhn, 

des großen Gottes großes Tun erweckt mir alle Sinnen; ich singe mit, wenn alles singt, und lasse, was dem Höchsten klingt, aus meinem Herzen rinnen, aus meinem Herzen rinnen.

             

Nachdenkliches

„Von ganzem Herzen“ – am Sonntag, den 15. Mai, ist „Kantate“. Der Tag lädt ein zum Singen und „Singen“ vermittelt gleich ein angenehmes Gefühl von Freude, von Lebenslust und Lebensenergie. Gut, alleine ist das etwas beschwerlich. Zu zweit am Tisch geht es schon etwas besser, noch besser geht es, wenn viele singen, im Chor und in der Kirche. Aber wir machen das viel zu selten, leider.

Leider? Ich höre immer wieder (meistens) von Männern, dass sie nicht singen können, und ich glaube, sie sagen damit, dass sie nicht singen wollen, weil peinlich, weil ungeübt, weil einfach seltsam. Obwohl das auf dem Fußballplatz meist viel besser geht – aber egal. Aber „leider“, weil die Musik tatsächlich „die Herzen erhöht“ und gut tut. Wenn ich mich dem öffne – oder einfach mal hinhöre, hingebe, dann spüre ich da was, dann berührt mich was. Und ich schwinge mit, manchmal singe ich mit, innerlich und äußerlich, wenn die Orgel spielt, oder das Klavier, oder die Flöten – oder die CD, die Platte, das Radio, die Musik beim Fernsehgottesdienst. Und ich empfinde so etwas wie Dankbarkeit, weil Musik Freude schenkt, Leben leicht macht, auch weil sie tröstet, weil sie einlädt zum Lob Gottes. 

Und darum geht es: Lass dich berühren, von Ton und Wort. Lass es an dich heran, diesen Trost und auch die Zusage Gottes, dir freundlich zu sein. Lass dich in Bewegung bringen. Lass dich froh machen, im Reden, im Tun und „von ganzem Herzen“, und dankbar, zu Gottes Lob.

Das ist nicht nur mehr als nichts. Vielleicht es ist eine (neue) Wahrnehmung dessen, was wirklich zählt. Wie so oft in diesen Zeiten, in denen wir auf vieles verzichten mussten und unversehens merkten, wie viel wir doch haben, Wichtiges, Richtiges, Wertvolles. Oder wenn wir erschrecken vor den chaotischen Nachrichten der Zeit, weil uns deutlich wird, was allein zählt. Und was uns bleibt. In der Regel lassen uns Radio, Fernsehen und das ganze Alltagsgeschäft oft nicht in Ruhe. Vielleicht gelingt es uns aber in dieser Zeit – und das ganz bewußt – genau hinzuhören und zu spüren, was uns „von ganzem Herzen“ gut tut und wichtig sein will und erfüllt. 

In einer Hinsicht sage ich dazu: Es ist die Gnade Gottes, die wir erfahren dürfen. Das Gute, was er uns schenkt. Das Mutmachende, was uns durchhalten läßt. Sein Geist, der uns leben läßt. Seine Liebe, die uns stark macht und die er uns in Christus ganz deutlich vor Augen gestellt hat. Das Miteinander, das wertvoller und erfüllender ist, als ich es manchmal erahne.

Wenn das kein Grund ist, „von ganzem Herzen“ zu danken mit Psalmen, Lobgesängen und mit Liedern.

             

Lied: Geh aus, mein Herz und suche Freud (Ev.Gesangbuch, Nr. 503,14) Mach in mir deinem Geiste Raum, dass ich dir wird ein guter Baum, und lass mich Wurzel treiben. Verleihe, dass zu deinem Ruhm ich deines Gartens schöne Blum  und Pflanze möge bleiben, und Pflanze möge bleiben.

Gebet 

Gott, nach deinen Wundern sehnen wir uns, du Ursprung allen Lebens, die Freude wird uns leicht in diesen Tagen: Sanfte Winde wehen, der Frühling bricht auf,  die Erde schmückt sich wieder, Vögel wecken uns mit ihrem Lied.

Wir danken dir für so viel neu geschenktes Leben, für jeden neuen Tag,

Die guten Erfahrungen lassen die Sorgen verblassen Aber sie sind auch da und wir bringen sie vor dich und bitten dich  für die Trauernden in unserer Gemeinde und die Einsamen für die Kranken und die Alten für die Enttäuschten und für die, die am Leben scheitern.

Wir kommen zu dir und bitten dich auch um Trost und Hilfe für die die erschreckt sind über die Fragen unserer Zeit,  der so lang andauernde Krieg, die Hilflosigkeit der Staatengemeinschaft Flüchtlinge, die Hilfe brauchen und Menschen, die am Rande ihrer Kräfte sind.

Die Aggressionen gegenüber Minderheiten, auch gegenüber unserer Brüder und Schwestern im Glauben.

Die Radikalisierungen in so vielen Ländern auf dieser Erde,

Hilf uns und den Regierenden, die Würde und die Rechte eines jeden Einzelnen zu achten und zu schützen und so auch zu leben und zu handeln.

Freude schenkst du uns, Hoffnung machst du uns

Hilfe läßt du uns erleben, loben wollen wir dich Das wir daran festhalten auch in Zeiten,  in denen uns alles so anders erscheinen mag bitten wir dich durch unseren Herrn Jesus Christus.

Vater unser im Himmel…..

Segen 

Und so segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist. Amen

Lied: Geh aus, mein Herz und suche Freud (Ev.Gesangbuch, Nr. 503,13) Hilf mir und segne meinen Geist mit Segen, der vom Himmel fleußt, dass ich dir stetig blühe; gib dass der Sommer deiner Gnad in meiner Seele früh und spat viel Glaubensfrüchte ziehe, viel Glaubensfrüchte ziehe.

Informationen und Kontakt erhalten Sie per Telefon 0561-55575.

Oder über die Homepage  www.kirche-waldau.de

Hier gibt es auch Livestreams von Gottesdiensten aus der Kirche Waldau.

Allen einen gesegneten Sonntag